Zitieren mit dem erweiterten Kurzbeleg – Fehler vermeiden

Der erweiterte Kurzbeleg ist ein Zitierstil, mit dem sich alle Arten von Quellen belegen lassen. Er ist sehr gut geeignet, um Online- und firmeninterne Quellen zu zitieren. Ausführlich beschrieben sind der erweiterte Kurzbeleg und seine Verwendung in Fußnoten in dem Buch Zitieren 2.0 (*) von Thomas Träger. Dieser Beitrag erläutert Ihnen, wie Sie Fehler beim Gebrauch dieses Zitierstils vermeiden.

Der erweiterte Kurzbeleg ist eine Zitierweise, die für Printquellen, also alle Formen von Monographien, Sammelwerken und Zeitschriftenbeiträgen, wie auch für „graue Literatur“, für elektronische Quellen und für Projektmaterialien verwendet werden kann.

Bei Onlinequellen, also z.B. dem Zitieren einer Internetseite oder eines Blogbeitrags, sowie besonders bei der Zitation interner Quellen – die nach klassischem Verständnis als unveröffentlicht und damit als nicht zitierfähig gelten – zeigt dieser Zitierstil durch die Kombination knapper Informationen im Fußnotenbereich mit ausführlichen Ergänzungen im Quellenverzeichnis seine Stärken. Zum grundsätzlichen Aufbau des erweiterten Kurzbelegs lesen Sie bitte Zitieren 2.0. (*)

In diesem Beitrag werden bei Korrekturen häufig zu beobachtende Fehler und Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung vorgestellt.

1) Fehler: Keine Anwendung bei Printquellen

Entscheidet man sich für den Einsatz des erweiterten Kurzbelegs als Zitierstil, so hat nach dem Gebot der Einheitlichkeit jede Zitation innerhalb einer wissenschaftlichen Arbeit nach diesem Stil zu erfolgen. Das ist unproblematisch, denn auch wenn das Buch Zitieren 2.0 hauptsächlich die elektronischen Quellen behandelt, ist der Zitierstil für alle Arten von Printquellen genauso einsetzbar.

Beispiel: Es soll aus dem Buch Personalmanagement von Dirk Holtbrügge (*) ein Gedanke von Seite 20 sinngemäß übernommen werden. Im Fußnotenbereich für die Fußnote „2“ wird die Information zur Fundstelle der Übernahme in folgender Form angegeben:

² Vgl. Holtbrügge, Personalmanagement, 2018, S. 20.

Im Vergleich zu bekannten Kurzzitierweisen wird hier noch der sog. Kurzbezeichner ergänzt, in obigem Beispiel „Personalmanagement“. Den brauchen wir, um z.B. bei mehreren Veröffentlichungen im Jahr 2018 differenzieren zu können.

2) Fehler: Der Kurzbezeichner wird zum Langzitat

Der in den Fußnoten verwendete Kurzbezeichner kann aus nur einem Wort bestehen, er kann auch prägnant den Titel der zitierten Quelle verkürzen oder den Titel komplett wiedergeben – letzteres ist allerdings nicht empfohlen. Was aber nicht vorkommen darf, ist, dass der Kurzbezeichner um Informationen angereichert wird, die im Quellenverzeichnis stehen sollen: Dazu gehören die Auflage eines Buches, der Veröffentlichungsort oder die URL einer Internetquelle.

Die Fußnote enthält den oder die Nachnamen der Autorinnen und Autoren, den Kurzbezeichner (ein oder wenige Worte), eventuell einen Hinweis zur Art der Publikation [Online] bzw. [Intern], das Jahr und die Seitenzahl bzw. eine Spezifikation der Fundstelle.

3) Fehler: Im Quellenverzeichnis fehlen die Kurzbezeichner

Im Quellenverzeichnis haben die Kurzbezeichner eine wichtige Funktion: In der Art eines Schlüssel-Schloss-Prinzips erlauben sie die Zuordnung von Fußnotenbeleg aus dem Hauptteil der Arbeit und der Quelle. Erst damit wird dem Leser die volle Information zugänglich, um die Fußnote gegebenenfalls selbst prüfen zu können. Daher ist es ein Fehler, wenn im Quellenverzeichnis die Kurzbezeichner fehlen: Eine Zuordnung ist streng genommen nicht möglich.

Für das oben genannte Beispiel Personalmanagement von Dirk Holtbrügge (*) sieht der Eintrag im Quellenverzeichnis wie folgt aus:

Holtbrügge, Dirk (Personalmanagement, 2018): Personalmanagement, 7., überarb. und erw. Auflage, Springer Gabler, Berlin, 2018.

In der Klammer wird der Kurzbezeichner so wiederholt, wie er vorne in der Fußnote steht. Der volle Titel folgt dann hinter dem Doppelpunkt. Weitere bibliographische Angaben stehen dahinter.

Fazit

Der erweiterte Kurzbeleg ist einfach in seiner Anwendung. Beachten Sie die universellen Prinzipien der Einheitlichkeit der Zitation, ihrer Prägnanz und der zweifelsfreien Zuordnung von Quellen, und die wesentlichen Stolpersteine sind gemeistert.

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