Querverweise in der Thesis
Wissenschaftliche Arbeiten dienen der Wissensvermittlung. Sie sollen daher strukturiert aufgebaut sein und dem Leser das Mitdenken erlauben. Querverweise sind Anmerkungen im Text oder in Fußnoten, in denen von einer Stelle der Arbeit auf eine andere Stelle in der gleichen Arbeit verwiesen wird. Dabei kann das Ziel des Querverweises ein noch nicht gelesener Teil der Arbeit sein (sog. Vorwärtsverweis) oder ein bereits gelesener (sog. Rückwärtsverweis).
Vorwärts- und Rückwärtsverweise finden sich manchmal im Text der Arbeit sowie im Fußnotenbereich. Beispiele sind:
- Im Text: „Wie bereits in Kapitel 2 erläutert, ist …“ (Rückwärtsverweis) oder „Dies wird später in Kapitel 8 dargestellt.“ (Vorwärtsverweis).
- In der Fußnote: „Siehe Kap. 5.3.1 in vorliegender Arbeit“ (Vorwärts- oder Rückwärtsverweis, je nach aktuellem Kapitel).
Besonders Vorwärtsverweise erschweren dem Leser das Mitdenken, denn er muss nun eventuell „nach vorne“ blättern, um ein Argument umfassend nachvollziehen zu können. Bei einem Rückwärtsverweis gibt es dieses Problem nicht. Der aufmerksame Leser wird sich an die referenzierte Stelle eventuell noch gut erinnern.
Vorwärtsverweise sind daher grundsätzlich kritisch und sollten nicht eingesetzt werden.
Rückwärtsverweise sind weniger kritisch, können aber Symptome eines strukturell schwachen Aufbaus der Arbeit sein. Zum Beispiel führt die kapitelweise Trennung von „Theorie“ und „Praxis“ in Studentenarbeiten oftmals dazu, dass zuerst die Theorie dargestellt und dann später die Praxis geschildert wird. Soll nun die Praxis als Beleg der Theorie dienen, sind Rückwärtsverweise zur Vermeidung von Wiederholungen fast unvermeidlich.
Für Studenten:
- Vermeiden Sie Querverweise nach „vorne“, indem Sie stets alle Argumente zu einem Aspekt Ihrer Arbeit an einer Stelle sammeln.
- Haben Sie (zu) viele Rückverweise, sollten Sie den Aufbau Ihrer Arbeit überprüfen. Eventuell liegt ein strukturelles Problem vor. Manchmal ist der Grund für eine Rückverweis auch sehr banal: Wird lange an einer Arbeit geschrieben, sollen die Rückverweise das eigene Wissen auffrischen helfen. Ein Leser, der die Arbeit in einem Arbeitsgang liest, braucht diese Hilfen jedoch nicht.
Diese Hinweise gelten auch für „kleinere Arbeiten“, wie Studienarbeiten, Projektstudienarbeiten oder Seminararbeiten sowie Transfer-Reports (TDR).