Et al. zitieren – Ab wann und mit welcher Bedeutung
Ab wann verwendet man „et al.“ und was bedeutet es? Wo verwendet man diese Abkürzung? Dieser Beitrag erklärt Ihnen, wann und wo Sie mit „et al.“ Autorenangaben oder Ortsnennungen abkürzen dürfen und ob das Kürzel im Abkürzungsverzeichnis aufgeführt werden muss.
Die Abkürzung „et al.“ steht für „et alii“, das ist lateinisch und bedeutet übersetzt „und andere“. In wissenschaftlichen Arbeiten wird die Abkürzung verwendet, um bei mehr als drei gleichartigen bibliographischen Angaben – wie z.B. Autorennamen – etwas Schreibarbeit zu sparen und allgemein die Belegarbeit prägnant und übersichtlich zu halten.
Ein Beispiel zeigt Ihnen zunächst die Wirkung von „et al.“ in Fußnoten:
Das 2018 erschienene Buch „Das gesunde Unternehmen“ wurde von sechs Koautoren verfasst: Detlef Kuhn, Franziska Naumann, Patrick Patzwald, Anja Volkhammer, Uta-Maria Weißleder und Hannes Will. Bei einem sinngemäßen Beleg und der Zitation nach dem erweiterten Kurzbeleg schreibt man bei Nennung aller Autoren in der Fußnote:
² Vgl. Kuhn/Naumann/Patzwald/Volkhammer/Weißleder/Will, Gesundes Unternehmen, 2018, S. 5.
Oder, mit „et al.“:
² Vgl. Kuhn et al., Gesundes Unternehmen, 2018, S. 5.
Ab wann wird „et al.“ verwendet?
Bei mehr als drei Koautorinnen und Koautoren, die gemeinsam eine Publikation verfasst oder als Herausgeber betreut haben, kann mit „et alii“ gearbeitet werden. Es wird dann nur der erste Eintrag, also z.B. der erste Autorennachname plus das Kürzel „et al.“, genannt. Ebenso können mehr als drei Angaben zum Veröffentlichungsort damit abgekürzt werden. In der Folge wird dann nur der erste Ort genannt und mit einer Abkürzungein Hinweis darauf gegeben, dass es noch mehr Ortsangaben gibt.
Wie Ihnen aufgefallen ist, steht im vorherigen Absatz: Sie „können“ Mehrangaben mit dem Hinweis „et alii“ verkürzen. Das heißt, es muss nicht mit der Abkürzung gearbeitet werden und somit ist ebenso korrekt, alle Autoren zu nennen bzw. alle Veröffentlichungsorte des Verlages anzugeben. Wie im Buch Zitieren 2.0 als „Gebot der Einheitlichkeit“ beschrieben, gilt aber: Wenn Sie sich für die Arbeit mit „et al.“ entscheiden, müssen Sie das Kürzel immer in der gleichen Art und Weise anwenden.
Wo wird „et al.“ verwendet?
Et al. wird in Fußnoten eingesetzt, um nur den ersten Autor nennen zu müssen. Im Quellenverzeichnis kann es genutzt werden, um zahlreiche Veröffentlichungsorte abzukürzen. Autorennamen sollten dagegen im Quellenverzeichnis explizit genannt werden, also an der Stelle nicht mit „et al.“ verkürzt werden.
Für dieses Vorgehen gibt es mehrere Gründe:
In Fußnoten ist Prägnanz ein Ziel. Da zudem in einer Arbeit mehrere Verweise auf eine Publikation vorkommen können, minimiert „et al.“ in Belegen wirklich die Schreibarbeit und auch die Fehleranfälligkeit.
Zwei Argumente sprechen dafür, im Quellenverzeichnis alle Autoren zu nennen: Erstens ist die damit die Quelle bibliographisch exakter beschrieben, als wenn hier auch „et al.“ eingesetzt würde. Zweitens erkennt man durch die Nennung aller Autoren auch deren Leistung explizit an. Im Quellenverzeichnis wird die Publikation nur einmal aufgenommen. Der Schreibaufwand ist daher vertretbar.
Mehr als drei Veröffentlichungsorte
Bei mehr als drei Veröffentlichungsorten des Verlages kann auch hier eine Erleichterung geschaffen werden. Man nennt dann nur der ersten Ort, der üblicherweise der Hauptsitz des Verlages sein wird, und lässt die anderen durch Nennung von „et al.“ oder dem deutschen „u.a.“ (~ und andere) weg. Da Veröffentlichungsorte außer bei der Langzitierweise nicht in Fußnoten genannt werden, betrifft diese Regel nur das Quellenverzeichnis.
Beispiel:
Der Springer-Verlag ist international aufgestellt und bei seinen Publikationen ist es nicht unüblich, dass in der Titelei des Buches als Veröffentlichungsorte angegeben ist „Berlin, New York, London, Tokio, Heidelberg, Dordrecht“.
Im Quellenverzeichnis kann man das verkürzen und schreibt an der Stelle der Ortsnennung
„…, Berlin u.a., …
Persönlich verwende ich „et al.“ nur für die Autorennamen. Orte kürze ich bei mehr als drei Angaben mit dem „u.a.“ ab, andere Autoren zum wissenschaftlichen Arbeiten empfehlen „usw.“ – wie immer gilt: Machen Sie es einheitlich.
Et al. Im Abkürzungsverzeichnis
Ob Sie „et al.“ im Abkürzungsverzeichnis aufführen, hängt davon ab, was Sie sonst noch dort aufgenommen haben: Wenn Sie Ihr Abkürzungsverzeichnis auf fachrelevante Abkürzungen beschränken, hat „et al.“ dort nichts zu suchen. Das gilt auch für „u.a.“. Wenn Sie hingegen auch allgemeine Einträge im Verzeichnis führen („Bspw.“, „S.“, „Vgl.“ etc.), muss die Abkürzung dort erläutert werden. Der Beitrag zum Abkürzungsverzeichnis erstellen erklärt das genau.