Abkürzungsverzeichnis

Wirklich kaum eine Studienarbeit oder Thesis kommt ohne Abkürzungsverzeichnis aus. Das Abkürzungsverzeichnis muss angelegt werden, sobald mindestens eine fachliche Abkürzung in der Arbeit verwendet wird. Dies ist üblicherweise in jeder wissenschaftlichen Arbeit der Fall. Fehlt das Verzeichnis, wird ein Gutachter zumindest kritisch prüfen, ob wirklich keine Abkürzungen in der Arbeit verwendet wurden.

Aufbau und formale Vorgaben

Das Abkürzungsverzeichnis führt zeilenweise alle in der wissenschaftlichen Arbeit verwendeten Abkürzungen alphabetisch sortiert sowie ergänzt um dazu gehörenden ausgeschriebenen Langtext auf. Es wird nach dem Inhaltsverzeichnis, aber vor dem Hauptteil der Arbeit positioniert und steht auf einer eigenen Seite.

In Kürze: Abkürzungsverzeichnis

  • Erforderlich ab der ersten fachlichen Abkürzung.
  • Ein Eintrag je Zeile bestehend aus Abkürzung und Langtext.
  • Alphabetisch aufsteigend sortiert.
  • Steht nach dem Inhaltsverzeichnis, aber vor dem Hauptteil der Arbeit.

Welche Abkürzungen sollte ich im Verzeichnis aufnehmen?

Im Abkürzungsverzeichnis finden sich alle fach- und themenrelevanten Abkürzungen, die in der Arbeit genannt werden. Kürzel, die in der Arbeit nicht vorkommen, dürfen nicht aufgenommen werden.

Das Verzeichnis dient nicht in erster Linie dazu, Ihnen Schreibarbeit zu ersparen: Daher dürfen Sie nicht nach Belieben die am häufigsten vorkommenden Worte Ihrer Arbeit mit Abkürzungen zu belegen.

Allgemeine Abkürzungen, die im Duden enthalten sind, sollten Sie nicht im Abkürzungsverzeichnis aufnehmen. Dazu gehören: d.h., z.B., etc. (et cetera) und ähnliche Kürzel. Wenn Sie diese aufnehmen, dann aber bitte vollständig: „Vgl.“, „S.“ und „Abb.“ gehören dann auch notiert.

Konzentrieren Sie sich auf die Abkürzungen, die für ihre Arbeit fachspezifisch sind. Nehmen wir an, Ihre Abschlussarbeit behandelt als Thema die Incoterms. Incoterms, das sind international akzeptierte Handelsklauseln, die im Geschäftsverkehr der schnellen Kommunikation über Lieferbedingungen dienen. Dazu werden Kürzel eingesetzt, die mit wenigen Buchstaben dem Geschäftspartner sagen, wie die Lieferung ablaufen und verrechnet werden soll. CKD steht dort für – wissen Sie es?

CKD               Completely knocked down

„CKD … Completely knocked down“, gibt in den Incoterms den Hinweis, dass das Handelsgut vollständig zerlegt angeliefert wird.

Solche Abkürzungen sollten Sie aufnehmen. Ein anderes Beispiel: Sie schreiben zu Six Sigma, der Qualitätstechnik. Dort werden Fehler in DPMO gemessen. DPMO … Defects per Million Opportunities. Das sind Informationen, die Ihr Leser eventuell noch einmal schnell nachschlagen will und für diesen Fall hat sich das Abkürzungsverzeichnis etabliert.

Abkürzungsverzeichnis

AAusgabe
CAPEXCapital Expenditure
EKEigenkapital  
EVAEconomic Value Added
GWBGeschäftswertbeitrag

Mein Tipp: Wenn Sie Ihre Arbeit nach Abkürzungen durchsuchen, achten Sie auch auf fachrelevante Abkürzungen, die in Tabellen oder Abbildungen vorkommen. Diese werden von vielen Studierenden übersehen.

Formatierung des Abkürzungsverzeichnisses

Hinsichtlich der Formatierung sind folgende Punkte wichtig:

  • Für jede Abkürzung und deren Volltext ist eine eigene Zeile vorzusehen.
  • Abkürzungen stehen ohne besondere führende oder umgebende Zeichen links in der Zeile. Sie werden nicht in Anführungszeichen gesetzt. Ein führender Bullet-Point oder Spiegelstrich ist nicht erforderlich.
  • Zwischen der Abkürzung links und dem Langtext weiter rechts können Leerzeichen oder Punkte als Füllung eingesetzt werden.
  • Einrückungen im Abkürzungsverzeichnis sind unbedingt mit Tabulator vorzunehmen – keinesfalls sollten Sie versuchen, Abstände durch Leerzeichen zu erzeugen.
  • Der Abstand zwischen zwei Zeilen ist so zu wählen, wie es die Formatvorgabe der Hochschule im Hauptteil der Arbeit vorsieht – es sei denn, die Hochschule gibt besondere Formatierungen für die Verzeichnisse der Arbeit explizit vor.

Das Abkürzungsverzeichnis ist kein Glossar

Hin und wieder sieht man in der Abschlussarbeit ein Abkürzungsverzeichnis, das aufgebaut ist wie ein Glossar: Die Abkürzung steht links in einer Zeile, dann folgt der ausgeschriebene  Ausdruck und in einer weiteren Spalte wird eine mehr oder minder kurze Definition für den Begriff notiert. Dies ist jedoch nicht Sinn eines Abkürzungsverzeichnisses. Dieses Verzeichnis stellt wirklich nur die Abkürzung und ihre ausgeschriebene Fassung vor. Ein glossarartiges Verzeichnis entbindet den Autor auch nicht davon, die verwendeten Begriffe in der Arbeit selbst noch einmal zu erläutern und vor allem, dort mit einer Quellenangabe zu belegen.

Weitere formale Bestandteile

Informationen, Tipps und Tricks zu weiteren formalen Bestandteilen der Bacheor- oder Master-Thesis erhalten Sie auf den folgenden Seiten:

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